Posts

Es werden Posts vom Juli, 2023 angezeigt.

Grüne Hölle

Bild
Zurück in Kapstadt! 6.900 Kilometer in vier Wochen. Davon etwa die Hälfte auf Schotter-, Sand-, und Geröllpiste oder unserem auf Lieblingsstraßenbelag, Salzstraße. Wenn man bedenkt, dass die Strecke von Kapstadt bis zum Etosha hoch und die Fahrt von der Grenze zurück ans Kap auf Asphalt waren und etwa 2.800 Kilometer ausmachten, dann sind wir in Namibia verdammt viel auf staubigen Straßen unterwegs gewesen und haben verdammt viele unterschiedliche Arten von Waschbrett kennengelernt. Feines Waschbrett, grobes Waschbrett, hartes Waschbrett, sandiges Waschbrett, staubiges Waschbrett, Reifenkillerwaschbrett, Stoßdämpfertöterwaschbrett, Aufsetzwaschbrett, ratterndes, rappelndes, schaukelndes, vibrierendes, donnerndes oder surrendes Waschbrett. Alles, was die Straßenwaschküche so im Angebot hat. Es war tatsächlich ein besonderer Moment, als wir den letzten Abschnitt Schotter verlassen haben. Fast ein bisschen traurig war es. Aber auch so heeeerrlich ruhig. Wir haben erfolgreich den Oranje un

Bye bye Namibia

Bild
Namibia hat uns denkwürdig verabschiedet. Nicht nur mit dem unvergesslichen Garub Blaster.  Nein, die letzten Tage hat die Landschaft es nochmal so richtig krachen lassen für ein Finale furioso. Nach unserer Flucht aus Aus kamen wir bei einer Lodge mit dem Namen Alte Kalköfen unter, in einer ehemaligen Kaltbrennerei. Sollte jemand mal in der Nähe sein, wir können sie wärmstens empfehlen. Die Besitzer sind überaus kreative Leute, die nach dem Erwerb des Grundes neben der Ruine der Kalkbrennerein hauptsächlich einen Schrottplatz vorgefunden haben. Sie haben den Schrottplatz dann durchforstet und aus dem, was sie gefunden haben, eine irre und einmalige Lodge aufgebaut mit Bungalows, Restaurant, einem Pool und drei wunderschönen Stellplätzen für Camper.  Die Frau ist außerdem Hobbygärtnerin und sammelt und züchtet lebende Steine und Sukkulenten. Wow, ich hätte nie gedacht, dass es alleine in Namibia und Südafrika so viel verschiedene lebende Steine gibt. Und wie unterschiedlich sie alle au

Garub Blaster oder im Sandsturm

Bild
Wisst Ihr, was ein Sandsturm mit einem Auto macht? Nein? Dann will ich es Euch erzählen. An unserem Abfahrstag von Lüderitz war der Himmel so gelb wie am Tag zuvor, die Sonne verborgen hinter etwas, von dem wir nicht ahnten, was es ist. Leider waren wir an jenem Morgen so organisiert, dass wir weder weitere Teile in der Wäscherei als vermisst reklamieren, noch im Supermarkt Essen für die nächste Etappe besorgen mussten. Wir hatten bereits den Reifendruck von Schotterstraße auf Asphalt angepasst und auf der Rückbank gab es keinen Streit um einen letzten, lebenserhaltenden Tropfen in einer Wasserflasche, der uns zu einem Wasserkaufstopp angeregt hätte. Und so fuhren wir los.  Leider.  Denn irgendjemand hätte uns sicher gewarnt. Wir fuhren los nach Osten. Anfangs gab es kleine Sandverwehungen auf der Straße, so wie wir es auf dem Hinweg bei sehr viel heitererem Himmel auch erlebt hatten. Etwas später kamen wir an einem Sandräumer vorbei, der gerade eine neue kleine Babydüne von der Straße

Wüstenklima

Bild
Campen im winterlichen Wüstenklima. Ein spannendes Thema. Ich bin jeden Tag aufs Neue fasziniert, welch reichhaltige Bandbreite an Wetter - oder sagen wir besser Temperaturschwankungen - Namibia im Winter im Angebot hat. Zwischen Schwitzen in kurzer Hose und Frieren in Winterjacke ist alles möglich. In der ersten Nacht sind wir mit Eis auf unserer Gepäcktasche auf dem Dach aufgewacht und auch die darauffolgenden Morgen in Windhoek und Etosha aber auch die ein oder andere hier im Süden waren bemerkenswert kalt. Iiiiiiiiiiiigk, so eine Jeans anzuziehen, die an einer zwei Grad kalten Zeltaussenwand gelegen hat.... Wir haben dann mit Winterjacke, dickem Pulli, Mütze und Handschuhen das Camp eingepackt, sind kurz nach Sonnenaufgang bei drei Grad auf die beheizten Sitze ins Auto gesprungen - zumindest die Reiseteilnehmer auf den priviligierten Plätzen vorne - und nach einer Stunde Fahrt hat man begonnen, sich Schicht für Schicht vom Leib zu schälen und nach Ankunft am Zielort galt der erste

Geisterstadt

Bild
Lüderitz. Wie um alles in der Welt beschreibt man Lüderitz? Ich weiß nicht, ob es einen Ort gibt, der schräger ist als Lüderitz. Und übrigens, damit das ein für alle Mal geklärt ist, das Ende der Welt ist in Lüderitz. Das geht gar nicht anders. Es muss dort sein. Und dort gibt es eine direkte Verbindung zum Mond. Vielleicht sogar bis zum Mars.  Wenn man aus der Stadt hinausfährt, dann ist man sprachlos angesichts der unfassbaren Ödnis aus Fels, Stein und Sand. Nur hin und wieder erinnert einen eine klitzekleine, den roh wütenden Elementen heldenhaft und farbenfroh trotzende Flechte daran, dass man auf der Erde sein muss. Oder dass man Leben auf dem Mond oder Mars gefunden haben könnte, was natürlich die noch größere Sensation wäre. Lüderitz ist eine kleine, zur deutschen Kolonialzeit gegründete Stadt mit bunten Häuschen und prachtvollen Villen, an denen der Zahn der Zeit nagt. In Lüderitz aufgrund der Unnachgiebigkeit der Elemente etwas schneller als anderswo. Außerdem hat die Stadt ei

Bronzemedaillengewinner

Bild
Bestimmt fragt Ihr Euch seit Tagen, was aus Philipps Reiseplänen nach Johannesburg zu den südafrikanischen Schulmeisterschaften geworden ist. Ihr fragt Euch zurecht. Wir haben es tatsächlich geschafft, eine der härtesten Reisenüsse zu knacken, die uns jemals über den Weg gerollt ist. Aber wir haben es geschafft. Philipp ist direkt vom Robbenkayaken (Robbenkayaken? Nicht gelesen?  HIER gibt's nochmal die Gelegenheit) mit quasi noch kayaknasser Hose zum Internationalen Flughafen Walvis Bay gebracht worden von seinen Eltern, die sich fragten, was sie da tun. Ihren 16jährigen alleine in eine der gefährlichsten Städte der Welt zu schicken. Aber der 16jährige war sich völlig sicher, dass es eine mega Idee ist und so kann man als besorgter Elternteil nichts tun, als darauf zu vertrauen, dass wenn er es sich zutraut, wir es ihm auch zutrauen. Und ein bisschn südafrikaerfahren ist er ja nun auch schon, so dass er nicht alleine irgendwo in dunklen Ecken des Flughafengeländes herumrennt und

Sossusvlei

Bild
Es gibt da so eine Regel. Und die sollte nie gebrochen werden. Sie lautet: Wenn es einen Ort gibt, an dem es Dir besonders gut gefallen hat, der sich mit einer ganz besonderen Erinnerung in Dein Gedächtnis eingegraben hat und der vermutlich mit der Zeit nicht gewonnen hat, dann fahre dort nicht noch ein zweites Mal hin. Einzige Ausnahme von dieser Regel gilt für Piran/Slowenien. Dort kann man immer wieder hinfahren und es wird jedes Mal von Neuem hinreißend sein. Leider gilt letzteres nicht für Sossusvlei. Auf Sossusvlei ist ganz eindeutig die erste Regel anzuwenden. Sossusvlei ist ein die meiste Zeit trockenes Sackgassen-Flusstal mit einem meist ausgetrockneten See am Ende, welches von gigantischen und gigantisch schönen, roten Dünen gesäumt wird. Es liegt im Namib Nauluft National Park und jeder kennt es von Bildern. Bildschirmhintergründe haben gerne die Dünen von Sossusvlei oder die toten Bäume des Dead Vlei als Motiv. Und mit Sicherheit ist Sossusvlei Namibias größte Touristenattr