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Zurück

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Bei jedem Abenteuer und jeder Reise gibt es diesen einen Moment. Da wird man vom Abenteurer zum Alltägler. Vom Reisenden zu Gereisten. Eine Sekunde noch mittendrin, in der nächsten wird alles zur Erinnerung. Dieser Moment war für uns, als wir am Münchner Flughafen den ersten Schritt aus dem Flugzeug auf die Gangway gesetzt haben. Ein erster Atemzug kalte Luft. Und ein Tränchen, das die Wange herunterkullerte. Heimkommen nach München war noch nie meine Stärke. Oder nennen wir es besser Zurückkommen nach München. Erfreulicherweise wurden wir trotz der Ankunft zur sehr frühen Morgenzeit von bekannten Gesichtern in Empfang genommen und waren sehr dankbar, dass wir unsere 7 x 23 kg Gepäck plus zwei Surfbretter nicht im Berufsverkehr mit der S-Bahn nach Hause schleifen mussten. Es war ein kalter Morgen und die Sonne ging auf, als wir bereits auf der Autobahn in Richtung Stadt waren. Wie geordnet und funktional die Landschaft aussah. Wie viele Spuren diese Straßen haben. Und wie viele Schilde

Auf Wiedersehen

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Nun ist ein Jahr Südafrika rum. Einfach vorbei. Kaum zu glauben. Wir sitzen im Flugzeug, eben ist das letzte Mal die Sonne über dem afrikanischen Kontinent für uns untergegangen und wir überqueren jeden Moment den Äquator. Dann sind wir zurück in der nördlichen Hemisphäre, im Winter. Hinter uns liegen ein paar Tage mit vielen Tränen und Abschieden. Vielen stillen Abschieden.  Vom Meer, dem überall präsenten Meer. Vom Himmel, der einfach nirgends so schön ist wie in Kapstadt. Vom Tafelberg, dem Lion's Head, dem Devil's Peak und all den anderen so prägnanten Bergen, die nirgends eine Stadt so dominieren. Wie groß und dominant der Tafelberg ist, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Ein über tausend Meter quasi senkrecht emporragender Berg mitten in einer Stadt. Es ist atembereaubend. Wir haben Abschied genommen von den Ständen in Llandadno, Clifton und Camps Bay. Die Füße noch ein letztes Mal ins eisige Wasser gehalten, die Jungs jed

Rugby, Ozeane und eine Menge Demut

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 Ihr Lieben,  was habe ich Euch vernachlässigt und dennoch sehe ich den Statistiken, dass Ihr noch fleißig klickt und nachseht, ob sich was Neues getan hat. Jepp, ich weiß alles, was Ihr klickt. ;) Hier hat sich viel getan.  Südafrika ist Rugby-Weltmeister. Viel mehr kann sich für Südafrika nicht tun.  Für einen Südafrikaner wären die letzten Wochen damit auch gänzlich zusammengefasst. Südafrika ist Weltmeister. Punkt. Größeres kann es nicht geben. Ein Weltmeistertitel im Fußball für Deutschland ist ein lauer Furz dagegen.  Nun ist mir Rugby sowas von schnuppe und ich bin vermutlich die einzige im Land, die nicht eine Minute dieser Weltmeisterschaft gesehen hat. Aber dennoch habe ich mich riesig gefreut für Südafrika. Denn wenn eine Nation so einen Titel gebrauchen kann, dann ist es Südafrika. Einen Titel, über den sie alle jubeln. Ob schwarz oder weiß oder coloured. Es sind ihre Weltmeister. "Stronger Together!" lautet der Slogan der Springboks, der südafrikanischen Rugbyman

Das Wunder von Eswatini - oder - Swazi Love Teil 2

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Das Thema Eswatini hat uns noch ein wenig begleitet. Anstelle von Raphaels Kamera. Denn die Kamera war in Eswatini geblieben.  Ungewollt.  Vergessen sozusagen.  Sie war so gut und sicher verstaut, dass sie kein potenzieller Einbrecher in unser Rondavel hätte finden können. Leider hat Raphael sie selbst auch nicht mehr gefunden. Was ihm leider erst auffiel, als wir 5 Stunden weiter südlich in Sodwana Bay ankamen. Es gab also 3 Möglichkeiten.  Zurückfahren. 10 Stunden Fahrt über Schotter und zwischen Kühen und Ziegen durch die Landschaft tuckern, zwei Grenzübertritte und eine ungeplante Nacht in Mlilwane. Hm. Oder die Kamera abschreiben. Immerhin ein 350€-Ding. Und in dem 350€-Ding eine Speicherkarte mit all den unbezahlbaren Bildern aus dem wundervollen Krüger. Hm. Oder schauen, dass sie uns jemand bringt. Aber Moment, erstmal musste sie überhaupt gefunden werden in ihrem megakrassen Superversteck!  Sandi und ich also den ganzen ersten Tag in Sodwana Bay am Telefon mit Nummern, die nich

Homebase

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Home, sweet home! Zurück in Kapstadt. Was für eine Reise. So reich an Eindrücken, Ereignissen und Erlebnissen, wir werden noch eine ganze Weile davon zehren.  Die Jungs hatten in Sodwana Bay einen tollen Tauchkurs bei einem unglaublich gewissenhaften Lehrer. Sie haben Haie gesehen, Rochen und Schildkröten und viel mehr kann man bei seinen ersten vier Tauchgängen nun wirklich nicht erwarten. Auf dem Weg zum Tauchspot war eine gratis Whale Watching Tour mit inklusive und was bin ich neidisch! Auf zwei ihrer vier Fahren raus zum Tauchen haben sie aus nächster Nähe Wale gesehen. Sandi und ich mussten uns damit vorlieb nehmen, sie von einem Restaurant in den Dünen aus zu beobachten. Tatsächlich schien die Waldichte in Sodwana Bay noch größer zu sein als in  Hermanus . Trotz der sehr unruhigen See war es wie ein Feuerwerk an Blas und Finnen, an sich in die Wellen schmeißenden Walkörpern und abtauchenden Schwanzflossen. Nicht so nah dran wie wenn man in einem kleinen Tauchschlauchboot da drau

Swazi Love

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Manchmal kann es ganz schnell gehen und hui, hat man sein Herz an etwas verloren. Ich kann noch nichtmal genau sagen was es ist. Aber Swasiland hat mein Herz in nur viert Tagen erobert. Swasiland, das kleine Königreich zwischen Südafrika und Mosambik, das eigentlich gar nicht mehr Swasiland heißt. Der König hat es vor ein paar Jahren umbenannt und nun heißt es Eswatini. Das bedeutet nun nach wir vor Swasiland, Land der Swasi. Aber eben nicht mehr in der Kolonialsprache Englisch. Außerdem hatte der König die Verwechslung seines kleinen Landes mit einem anderen kleinen Land satt: Switzerland. Ist ein bisschen wie das Austria-Australia-Ding. Allerdings könnten die Unterschiede zwischen zwei Ländern wohl krasser nicht sein als zwischen Swaziland und Switzerland. Eswatini war noch vor wenigen Jahren das Land mit der niedrigsten durchschnittlichen Lebenserwartung weltweit und 47% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Ein durchschnittlicher Schweizer verdient wahrscheinlich im Jahr me

Nasse Katzen

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Krüger Teil 2. Wir schulen um. Wir haben ein lukratives neues Geschäftsmodell entwickelt.  Wir werden Regenmacher.  Dürre irgenwo? Wir kommen vorbei und der Niederschlag ist garantiert. In satten, ergiebigen, rekordverdächtigen Mengen. Nach dem nassesten Herbst und Winter und einem grauenhaften Start in den Frühling haben wir am anderen Ende des Landes im Krüger Nationalpark die Trockenzeit beendet. Und wie. Und wie schnell. Wir haben nur 2 Tage dafür gebraucht.  Wir haben wirklich schon in Regen gecampt. In viel Regen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich schonmal in einem solchen Regen gezeltet hatte. Es war beeindruckend. Genauso wie der Temperatursturz von 20 Grad. Wir konnten tatsächlich neben unseren Regenjacken die Pullover wirklich gut gebrauchen konnten. Die Jungs-schmeißt-mal-die-Regenjacken-in-den-Koffer-man-weiß-ja-nie-Regenjacken. Aber wenn wir was gelernt haben, dann in diesem Land nie ohne ein weiteres Stück Oberbekleidung das Haus zu verlassen. Wir hatten Befürchtungen