Alles für die Katz

 Was macht man nicht alles für so ein paar Kätzchen? Löwenkätzchen, Leopardenkätzchen, Gepardenkätzchen...


Was wir in Namibia an Extrem-Zelten bei eisigen Temperaturen hatten, hier haben wir das Gegenteil. Zelten extrem bei Temperaturen an die 40 Grad. Aber wir wollten es ja nicht anders. Vor wenigen Tagen noch über das nass-kalte Kapstadt beschwert, haben wir bekommen, wonach wir gefragt hatten. Es ist heiß hier im Krüger. Sehr heiß. Man möchte gerne eines der speckigen Nilpferde oder der trägen Krokodile sein, die den ganzen Tag im Wasser abhängen können. Oder so ein Büffel, der nicht durch die Gegend kurven muss auf der Suche nach mehr Tieren, neuen Tieren, Katzentieren. Ganz entspannt könnte man im Schatten liegen und wiederkäuen, hätte man ja schließlich auch Interesse an zu ziemlich allem, außer irgendwelchen großen Katzen zu begegnen. 

Aber fangen wir von vorne an.


Die ersten Tage hier im Osten, die uns bisher durch drei Provinzen mit den schönen Namen Gauteng, Limpopo und Mpumalanga führten, haben wir die Panoramaroute mit ihren unzähligen Wasserfällen, Panoramablicken - irgendwo muss die Route ja ihren Namen herhaben - und Blicken in den Blyde River Canyon erkundet. Meine Güte, kann man da oft anhalten! 
Aber der Blyde River Canyon ist immerhin der drittgrößte Canyon der Welt, da gibt es also ein paar Punkte, an denen man hineinschauen kann. Und im Gegensatz zum zweitgrößten Canyon der Welt, dem Fish River Canyon in Namibia, den wir dieses Jahr auch schon abgehakt haben, ist der Blyde River Canyon üppigst grün, an den Bäumen hängen überall Flechten als Indiz dafür, dass es hier oft sehr viel nebliger ist als wir es gesehen haben und Wasser ist im fast schon verschwenderischen Ausmaß vorhanden. 


Und wie viel mehr Afrika dort ist als im uns so vertraut gewordenen Western Cape mit seinem Fynbos, der kapholländischen Architektur und dem Blau der alles beherrschenden zwei Ozeane. 

Hier haben wir nun die rollenden Hügel, das goldgelbe Gras und die Baobab-, Akazien- und Mopanibäume gefunden, die in so eine afrikanische Landschaft eigentlich gehören. 

Der Himmel nicht mehr strahlendblau, sondern staubiggrau und die Blicke nicht mehr unendlich weit, unendlich klar, sondern hitzediesig und fiebrigmatt. 

Wir sind zurück im Land der tollkühnen Termitenhügel, der ausgemergelt am Straßenrand grasenden Ziegen und der schnurgeraden Straßen bis zum Rand der Erde.

Was für eine andere Welt als ums so reich gesegnete und verwöhnte Kapstadt herum.


Am Rand der Erde aber, da wartet das Paradies. Ein wahrer Garten Eden für all die wundersamen und wundervollen Kreaturen. Man kann nicht anders als ergriffen zu sein von der Schönheit dieser Erde, wenn man auf ein üppiges Flusstal blickt in den sonst zum Ende der Trockenzeit so ausgemergelt dürren Ebenen des Krüger Nationalparks. 

Schwalben, die zu Dutzenden am Himmel schwirren, ein Adler in den Spitzen eines Baumes, Impalas, Kudus und Sprinbok beim Grasen auf den grünen Wiesen. Paviane und Seidenäffchen, die mutig über die eckigen Felsen springen, die im Wasser liegen. Sich lautstark miteinander austauschende Nilpferde mit ihren wackelnden Öhrchen und Madenpickern auf dem Rücken. Ein Grüppchen Elefanten am anderen Flussufer, das zielstrebig die Jungtiere zum Badeausflug führt. Und weil das Yin auch immer ein Yang benötigt, fehlt in dieser friedlichen Szene natürlich auch nicht das Element der Gefahr, welches in Form von träge wirkenden aber sicher immer zum Angriff bereiten Krokodilen im Wasser dümpelt. 

Unser zweiter Tag ist heute und jippie, die Jungs haben die Big Five voll. Das wären Elefanten, Büffel, Nashörner, Löwen und Leoparden. 

Den Löwen und die Nashörner haben wir aus dem Etosha übertragen und heute die Big Five mit Büffeln und einem Leoparden aufgefüllt. Und Elefantensichtungen hatten wir nun schon so viele, dass ich es fast vergesse zu erwähnen. Wenn auch jeder Elefant aufs Neue eine herzerfüllende Freude ist. 

Ja, und da hatten wir zwei Tage lang jeden Baum nach Leoparden abgesucht und so viele so idyllische Leopardenbäume gesehen. Was hätten die Leoparden es dort gemütlich gehabt. Und dann saß dieses Tier auf dem Boden und hat da ganz leopardenunlike gechillt. 


Gerade liege ich im Zelt und aufgrund von technischem Versagen tippe ich dies hier mit dem Handy. Soll nochmal einer sagen, ich würde irgendwelche Mühen für Euch scheuen....

Aber, was macht man hier auch sonst? Um 6 ist es stockdunkel, man müsste malariageeignete, lange Klamöttis tragen, wenn man nicht im Zelt ist. Bei den Temperaturen die Hölle!!! Das Restaurant ist mäßig, warum also dort abhängen? Und die ersten Irren stehen um 4 Uhr morgens für ihre Morning Game Drives auf... woran man am Campingplatz ja immer so unmittelbar teilhaben darf. Also besser früh chillen und schlafen.

Ach ja, und während ich hier so liege, höre ich die ganze Zeit das durchdringende Brüllen eines Löwen. Vielleicht möchte er sich ja morgen zeigen in all seiner Pracht.

Denn ein bisschen mehr Kätzchen dürften es noch sein. 


Kommentare

  1. Was für eine schöne Designer Heuschrecke 🤩 und graue Elefanten....hach

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    1. Ja, Schrecki war ein Prachtexemplar. Und Elefanten haben wir sooo viele gesehen. Einfach nur schön! 🩶🐘🩶

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  2. Ich hätte gerne deine lila Bluse - sieht total schön aus 🤩

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    1. 🙃 vielen Dank. Die lila Bluse ist eigentlich ein blaues Kleid. Gab im Sommer aber auch eine Bluse von der Serie. Ich kann mal schauen, ob ich sie noch wo sehe.

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