Alles wie im Film

Jetzt sind wir wieder zu Hause.
Alles ist an seinem Ort. Die Post stapelt sich unter die Decke, die Spülmaschine ist so bestückt, wie wir sie am 1.Februar angestellt hatten, die Blumen ein gutes Stück gewachsen und die Briobahn liegt so im Kinderzimmer, wie sie hinterlassen wurde, die Speisekammertür quietscht noch und die Dielen knarzen an den selben Stellen. Nur die Spinnen waren fleißig und haben gewebt und wo man auch hingreift langt man in ein Spinnennetz.
Ja, jetzt sind wir also wieder daheim und es ist so fremd, dass alles so vertraut ist und so normal. Normal war in den letzten sechseinhalb Monaten nichts. Außer der Hitze vielleicht, die war konstant und verlässlich.
Und kaum hat man so eine Reise beendet, wird sie zu einem Film, der nur noch in unseren Erinnerungen spielt aber nicht mehr mit uns mitten drin. Ein sehr schöner Film ist es aber, wie ein Traum, und wir sind über alle Maßen froh, uns diesen Schritt getraut zu haben. Wir haben uns das letzte halbe Jahr zu viert Land für Land durch Südosatsien gearbeitet, mal war es mehr, mal weniger erfreulich aber zusammen hatten wir eine auf alle Fälle unvergessliche und sehr besondere Zeit. Und während ich hier im Wohnzimmer tippe, die Kinder im Kinderzimmer schlafen und Sandi im Arbeitszimmer den Postberg Stück für Stück abarbeitet, genieße ich die Ruhe, den Platz und das Alleinsein und bin auch ein wenig wehmütig, denn wir vier in unseren kleinen Bungalows, das war schon auch sehr gemütlich.
Und ich bin sehr froh, dass schon jetzt die positiven Eindrücke bei weitem überwiegen und die schönen Momente viel tiefer in der Erinnerung verwurzelt sind als die nicht so schönen und so mein Film ein kleiner Schatz wird, den mir so bald keiner wird nehmen können.

Jetzt müssen wir nur noch unser Raphaelchen wieder eingewöhnen, der etwas orientierungslos durch die Wohnung stolpert (wo ist die Küche?), nicht mehr weiß, was sein Schlafsack ist, keine Milchschnitte mehr essen mag, bei seinen eigenen Spielsachen fragt, ob er damit spielen darf und sich beim Brot über die harte Kruste wundert. Aber das kriegen wir hin. Sein Bruder wird ihm dabei eine gute Hilfe sein, denn der weiß noch, was eine Küche, eine Milchschnitte und eine Brotkruste sind. Und zwei so fantastische Kinder, die jeden Tag aufs Neue eine so fremde Welt wie Südostasien mit so viel Spaß, Mut und Entdeckerlust erobert haben, die werden auch sicher kein Problem haben, sich bald wieder in ihrem eigenen Kinderzimmer zurecht zu finden.

Ich danke Euch fleißigen Lesern fürs Mitreisen und Eure netten Kommentare, es hat Spaß gemacht!
Bis zur nächsten Reise, wann und wohin auch immer diese uns bringen mag...

Kommentare

  1. willkommen daheim (sag ich mal so aus der anderen fremde zu der von der ihr grad kommt)
    xoa

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  2. Ich danke dir für die tolle Berichterstattung! Es war sehr mitreißend!

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  3. auch von mir: DD AA NN KK EE
    es war wie eine Real-Life-Serie
    mit Happy End

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  4. DANKE für die lieben Kommentare, die auch per Email gekommen sind!

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