Entwarnung von der Entwarnung von der Entwarnung

So, wollen wir es amtlich bekanntgeben? Oder lieber nicht? Letztes Mal ging's ja in die Hose mit der amtlichen Bekanntgabe.

Ich sag's ganz leise:
Alle wieder gesund.

Kho Phangan: Drei Kranke
Drei fiebrige Nächte, drei Arztbesuche, sieben Rechnungen für unsere liebe Krankenkasse, etliche mg Paracetamol in Saft- und Tablettenform, Verschiffungen von fünf Blut-, zwei Urin- und einer Stuhlprobe ins Labor auf die Nachbarinsel, sieben Telefonate mit der Praxis und unzählige Fiebermessungen später, wissen wir zwar immer noch nicht, was uns da lahmgelegt und hohes Fieber bereitet hat aber alle sind wieder soweit fit, dass wir morgen hoffentlich endlich so richtig mit unserem Urlaub beginnen können.
Raphael und Philipp hatten uns schon Sorgen gemacht mit Fieber, das auf über 40° geklettert ist. Aber all die fiesen Tropenkrankheiten wurden per Bluttests ausgeschlossen und wir würden uns immer noch Sorgen machen, wären wir in Laos, hier in Thailand schienen diese Test aber durchaus ernst genommen zu werden.

Hatten wir in dem ganzen Kuddelmuddel vor, während und nach unserer Ankunft hier eigentlich berichtet, wo wir sind und was wir hier machen?
Also, wir sind auf Koh Phangan. Die Insel, deren Name jedem Partygänger in Südostasien sofort ein Begriff ist als die Insel der Full Moon Party. Sogar mir Nichtmehrpartygeherin ist es ein Begriff und wir kamen hier pünktlich nach der Zugfahrt durch die Vollmondnacht (besser nach dem Zugstehen in der Vollmondnacht) am Tag nach der Full Moon Party an. Aber da sich mit den Full Moon Parties so viel Geld verdienen lässt (in der Saison wird die Party von bis zu 40.000 Leuten besucht), gibt es auch eine (oder besser gesagt zwei) Half Moon Parties und eine Black Moon Party, so dass man hier aufgrund der überall ausgehängten Partytermine immer aktuell über die Mondphase informiert ist und auch jedem Besucher der Insel ermöglicht wird, zu einer Was-auch-immer-für-ein-Moon Party zu gehen. Sandi wird das eventuell auch machen.

Ansonsten haben wir noch nicht viel gemacht. Wir können viel erzählen vom freundlichen Personal in der Klinik, wer am besten Blut abnehmen kann und wie klein doch ein Arzt sein kann. Der reichte mir kaum an die Schulter - und er trug schon Schuhe mit Absätzen - aber er war äußerst besorgt und liebenswürdig und schien zu jeder Tages- und Nachtzeit zu arbeiten, denn wenn wir nicht bei ihm waren - sei es tags oder nachts - dann haben wir mit ihm telefoniert, mal morgens, mal abends, mal mittags, er war immer da und wir haben mittlerweile seine Handynummer. Einfach herzig und auch Philipp und Raphael mochten ihn und dennoch hoffen wir, dass wir ihn (zumindest in seiner Klinik) nie wieder sehen.

Kho Phangan, Haad Yao
Neben dem Kranksein hatte ich mich zum Tauchen angemeldet und es wieder abgesagt, sind wir in eine neue Unterkunft gezogen, eine, in der man offensichtlich zumindest hin und wieder auf die Idee kommt, dass man ein Badezimmer putzen KANN und die Zahncreme und Seife der vorherigen Gäste nicht unbedingt am Wasserhahn und Spiegel kleben lassen MUSS. Da herrscht ja südostasienweit ein ziemlicher Irrglaube bei zahlreichen Unterkünften. Hier haben wir es aber jetzt sehr nett, sind an einem netten Strand, der mittlerweile wieder Wasser hat. Nach dem Vollmond ist die Ebbe so stark, dass wir uns gewundert hatten, wann all die Bilder mit dem türkisblauen Wasser für die bunten Werbeheftchen gemacht wurden, weil wir zwei Tage einfach kein Wasser gesehen hatten, nur gaaaaanz weit draußen vor dem Riff, genau da, wo man seine Kinder so gerne baden lassen würde. Aber wie gesagt, das Meer ist zurück, die Sonne auch, denn auch die war drei Tage weg, wir sind wieder gesund und morgen geht der Urlaub richtig los und ich mache den nächsten Versuch mit dem Tauchen, mal sehen, ob es bei der dritten Anmeldung dann doch tatsächlich klappt. Die Kinder werden in den weißen Sand gesetzt, Schaufel rechts, Eimer links und Sandi und ich genießen ein Bierchen beim Sonnenuntergang am Strand und dann wäre es doch gelacht, wenn wir all den Widrigkeiten, die sich uns in den Weg stellen wollte nicht doch ein Schnippchen geschlagen hätten!
In diesem Sinne: Santé

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