Zwei Omas in Saigon

Wir sind gerade aufgewacht nach unserer zweiten Nacht in Saigon. Beim Blick aus dem Fenster sehe ich, dass es heute Nacht gereget hat und dass es sogar noch Schatten gibt. Aber bis wir loskommen, werden auch die letzten Schatten sich verzogen haben und die Sonne weit oben und senkrecht am Himmel stehen für einen wunderschönen Saunatag bei nachgewitterlicher Luftfeuchtigkeit und immer gut verlässlichen Temperaturen um die 35 Grad.
Als ich heute viel zu früh aufgewacht bin, fand ich es irgendwie sehr beruhigend, dass man selbst in Saigon zwischen all dem Gebrumme und Gebrause der Mopeds doch immer noch das Krähen irgendwelcher irrer Hähne hört. Ein Geräusch, das zu Südostasien mindestens genauso gehört, wie das Brummen der Mopeds. Immer und überall sitzen Hähne in unter ihren Bambuskörben in Käseglockenform und immer und überall scharren die Hennen und ihre Kücken, nur verscheucht und aufgestoben von unserem Raphael, der sich gerne lautstark mit den Hennen anlegt und dabei hin und wieder auch als der Verlierer hervor geht, denn eine verärgerte Henne kann ganz schön biestig werden, wenn ein Menschlein ihre Kücken herumscheucht und sie den Überblick verliert. Hennen und Kücken scharren hier auf den Gehwegen zwar nicht, die Hähne aber hört man trotzdem irgendwo da unten im Gewimmel.
Gestern waren wir alle ein bisschen unfit mit unterschiedlichsten Wehwehchen, so dass wir außer einem Mittagessen in einer kleiner Suppenküche und dem Umzug in ein anderes, unserem hohen Besuch angemessenes, Hotel nichts unternommen haben.
Und natürlich das absolute Highlight, dem die Kinder nun so lange entgegengefiebert hatten: Fahrt zum Flughafen und Omas-Abholen! Gut angekommen sind sie, was für eine Freude! Wir treffen sie jetzt gleich zum Frühstück und sind gespannt, wie Ihnen Vietnam, bzw. Saigon gefällt, denn bisher ist Saigon so ganz anders als alles andere Vietnam, das wir gesehen haben, so viel moderner, noch ein bisschen schneller, modischer (obwohl auch hier die Suppenküchenfrauen in schlafanzugähnlicher Bekleidung hinter dem großen Suppentopf stehen), heller und auch komfortabler mit Gehwegen, die nicht nur als Mopedparkplatz  und Ladenfläche missbraucht werden.

So, auf zum Frühstück und dann auf zum Freiluftsaunabesuch!

p.s. der Post-Titel ist übrigens Sandis Idee, nur falls da Beschwerden von besagten Omas kommen ;-)

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