Frohe Ostern... war das nicht heute???

Unglaublich! Nun sind schon fünf Wochen Laos rum und auch schon wieder
fünf Tage hier auf unserer kleinen Insel. Morgen treten wir den Rückzug
an, mit großen Schritten zurück nach Vietnam. Erster Stop wird in Pakse
sein, wo wir uns um unsere Visa für Vietnam kümmern müssen, dann noch
ein Halt in Attapeu, was nicht mehr weit von der Grenze entfernt ist
(obwohl, ein 'nicht mehr weit' gibt es in Laos eigentlich nicht... hier
sind alle Wege weit), ganz nett sein soll und mehr Reisemöglichkeiten in
Richtung Vietnam bietet als Pakse.
Ein bisschen traurig sind wir schon, dass wir Laos bald den Rücken
zukehren, andererseits freuen wir uns auch ein bisschen auf die
Geschäftigkeit Vietnams, denn bei allem Handeln und Feilschen in
Vietnam: wenigstens gibt es Dinge, über die man feilschen kann! Nie im
Leben hätten wir gedacht, dass man den Besuch eines Supermarktes als
großen Luxus ansehen würde. Ein Gutes jedoch hat das völlige Fehlen von
Konsummöglichkeiten: man gibt kein Geld aus und am Ende fehlt einem auch
nichts.. obwohl, jetzt ein schönes, großes Niederegger Marzipanosterei
mit dick dunkler Schokolade außen rum? Oh ja, das wär's! Aber Ostereier?
Nein, leider nicht. Keine in Sicht außer dem Ei, das Sandi heute Früh in
seiner Suppe hatte. Schon komisch das totale Fehlen jeglichen Osterns.
Aber wir feiern Ostern ja in zwei Wochen nach, wenn unser
Osterhasenbesuch in Form unserer Mamas kommt. Philipps größte Sorge vor
Antritt der Reise war ja gewesen, dass uns der Osterhase hier nicht
findet. Und da dem nun tatsächlich so ist, müssen wir eben nachhelfen
und Ostern dieses Jahr ganz frech um zwei Wochen verlegen. Man möge es
uns verzeihen!

Don Khone, unsere Insel. Was gibt es noch zu berichten? Eigentlich
wirklich nicht viel, da wir eigentlich nicht wirklich viel gemacht
haben. Gestern haben wir den kompletten Tag an unserer schönen
Badestelle am Mekong verbracht. Sandi hat im Wasser immer noch
geschwitzt. Ich fand es im Wasser genau richtig - solange man sich nicht
bewegt hat - und am Nachmittag hatten wir alle verschrumpelte Finger,
weil wir so lange im Wasser gewesen waren. Das beste aber gestern war
das Gewitter, das am Nachmittag aufgezogen ist und uns genau auf dem
Heimweg erwischt hat, dank unseres Zögerns - lass uns schnell einpacken,
dann schaffen wir es noch nach Hause - nein, lass uns bleiben und uns
unterstellen - zieht eh vorbei - oder doch einpacken - ne, unterstellen
- oh doch, schneeeeeellllll, dann schaffen wir es vielleicht noch! Es
fing also auf den ersten Metern Fahrradfahrt an und hörte ziemlich genau
mit dem Abstellen der Räder wieder auf und es war herrlich! Wir waren
vom Baden ohnehin noch nass gewesen (wir sind mittlerweile auch an dem
Punkt, dass wir uns wenig drum kümmern, was wir gerade an haben, wenn
wir ins Wasser gehen und ob das was wir anhaben auf dem Heimweg nass
oder trocken ist, denn entweder trocknet es sowieso gleich oder es wird
vom Gewitter sowieso nass) und wurden vom Regen noch nasser und der Wind
war herrlich kühl und der Regen ist ohnehin das einzige Wasser, das man
ein bisschen als erfrischend bezeichnen kann. Und die Luft nach dem
Gewitter! Ebenfalls herrlich!

Weiter gibt es zu berichten von einer riesigen, ca. 30 cm langen, wohl
genährten Eidechse, die sich während unseres Mittagessens im Restaurant
mit einem lauten Knall von der Decke fallen ließ (oder aus Versehen
fiel, das ist noch nicht geklärt), dann bedröppelt mitten im Restaurant
saß, von allen angestarrt wurde und vermutlich dachte 'Bin ich gerade
von der Decke gefallen? Mist, heute ist nicht mein Tag!'

Heute allerdings noch ein Fahrradausflug (wobei dazu gesagt werdenmuss,
dass Philipp und Sandi den ganzen Tag über die Insel gegurkt sind,
während Raphael eine ausgedehnte Mittagsruhe verordnet bekommen hatte
und Philipp und Sandi heute wesentlich mehr zu Gesicht bekommen hatten
als Raphael und ich) einmal an der Badestelle vorbei, ins Wasser
springen und weiter in den Süden der Insel. Dort liegt ein süßer,
kleiner Ort mit ein paar netten Restaurants und einer gigantischen
Verladerampe, die die Franzpsen gebaut hatten, um die Waren auf die
Eisenbahn zu verladen, die sich mit dem Schiff nicht die Wasserfälle
hinauf bekommen hätten. Von der Verladerampe aber bietet sich ein
wundervoller Blick auf den weit unten fließenden Mekong, der hier eher
aussieht wie ein See. Zig kleine und ganz kleine Inseln liegen im sich
weitenden Mekong, manche mit Bäumen, manche mit Gras bewachsen und
manche nur kahle Felseninseln. In der Abendstimmung sag die Szene
bezaubernd aus und die hinaus- und hineinrudernden Boote machten das
Bild perfekt. Jede Menge kleiner Kinder, die sich über die Anwesenheit
unserer Kinder fast schlapp gelacht haben und Erwachsene beim Petanque
spielen, ein sehr netter Ort, in dem wir gerne sofort ein paar Tage
geblieben wären. Aber wir wollten vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause
sein, daher hieß es schnell zurückradeln durch einen Wald, der uns
schlagartig nach Australien versetzt hat. Die staubige, rote Sandpiste,
rechts und links gesäumt von Eukalyptusbäumen und ausgetrockneten,
staubigen Felder, es hätte eine Szene 1:1 aus dem Norther Territory sein
können.

Ein Highlight heute die Geschwindigkeit, in der unser Abendessen
zubereitet war: dank unseres chinesischen Tauchsieders (der übriges
hervorragende Dienste leistet!) hatten wir sechs Portionen Nudelsnacks
in nur ca. sechs Minuten zubereitet! Ist das nicht gigantisch? Nachdem
wir gestern Abend mal wieder im Restaurant gesessen hatten, gut gelaunt
auf unser Essen wartend und guter Hoffnung, dass das, was da in der
Küche gebrutzelt wurde unser Essen sein musste, und dann plötzlich sehr
schlecht gelaunt feststellen mussten, dass das, was wir da eine
Dreiviertelstunde auf der Pfanne gehört hatten das Essen für die am
Nebentisch Sitzenden war, von denen man gedacht hatte, dass sie schon
längst gegessen hätten und nur auf die Rechnung warteten, gab es heute
nur die drastische Lösung, die Nudelsnacks. Philipp war begeistert und
meinte 'Mama, das hast Du so gut gekocht, das ist das was mir bisher auf
unserer Reise am besten geschmeckt hat. Können wir sowas auch mal
machen, wenn wir wieder zu Hause in München sind?' Aber gerne doch.
Spart viel Zeit und Geld und mit ner Vitamintablette aufgepeppt haben
wir ein vollwertiges Abendessen!

Ihr merkt, aufregende Tage auf Don Khone und gerade deshalb hat es uns
hier auch so gut gefallen! Schade, das wir morgen weiter müssen, aber
wir müssen diesmal leider wirklich, weil wir es sonst nicht vor Ablauf
unseres Visums an die Grenze schaffen.

Kommentare

  1. Hallo Ihr Vier!
    Schöne Grüße aus Essen und noch eine schöne Reise wünschen Euch Sandra, Tim und Fiete

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf unserem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://kindundkegelsackundpack.blogspot.com/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google unter https://policies.google.com/privacy?hl=de