Ein Tag am Marmorberg

Nachdem wir gestern ja ein bisschen gehadert haben, wurden wir heute mit einem
wunderschönen Tag belohnt.
Wie gesagt war unser heutiges Ausflugsziel die Marmorberge. Wir haben das große Glück, und dass es ein Glück ist, haben wir erst heute herausgefunden, diese Berge hier direkt vor der Haustür zu haben und dort in 10 Minuten hinlaufen zu können. Bei unserer Ankunft hatte ich mich etwas gewundert, was für eine Attraktion wohl diese Berge sein können, kleine Hügel inmitten einer nicht besonders attraktiven Bebauung und mit einem Blick, der wie man von unten urteilen konnte sicher nicht der grandioseste sein konnte (auf Baustellen und die nicht besonders attraktive Bebauung). Also sind wir heute hin, ich mit zugegebenermaßen
relativ wenig Erwartungen. Was ich im Reiseführer gelesen hatte und aus Erzählungen mitbekommen hatte, hat mich nicht im geringsten darauf vorbereitet, was man dann dort zu sehen bekam.
Zunächst muss man sich durch die staubigen Straßen der Marmorbildhauer durchschlagen, die einen in ihre Läden ziehen wollen. Leider ist in unserem Reisegepäck kein Platz für zwei Tonnen Marmorbuddha  orgesehen und auch einen 500g-Elefanten möchten wir nur ungern durch die Gegend schleifen. Obwohl wir die ein oder andere Figur gesehen haben, die uns sogar gefallen hätte. So ein Giga-Buddha auf unserer Terrasse? Na heute auf alle Fälle nicht.
Dann hatten wir uns zum Eingang durchgeschlagen, waren positiv überrascht vom Eintrittspreis und haben angefangen, die steilen Treppen zu erklimmen. Stufe für Stufe haben sich die Kinder nach oben gehangelt. Oben befindet man sich in einem Labyrinth aus Höhlen und Treppen, Gängen, Tunneln, Tempeln und Pagoden, Aussichtspunkten und schattigen Sitzplätzen, grünen Höfen und Wasserbecken, alles mit einander verbunden, man muss nur alles finden...
Die Tempel sind bunt verziert. In den Höhlen findet man riesige Buddhafiguren. In der schmalen, hohen Höhlen stehen schmale, hohe Buddhas, in den niedrigen Höhlen sitzen zufriedene, dicke Buddhas. Teilweise sind die Höhlen nach oben geöffnet, so dass die Sonnenstrahlen hereinfallen und die Schwaden der Räucherstäbchen durchdringen. Manche Höhlen sind klein und dunkel, andere erstaunlich hell und von gigantischen Ausmaßen. In einer der größten Höhlen hatten wir das Glück, alleine zu sein. Die Stimmung war beeindruckend. Der Rauch und Duft der Räucherstäbchen, das Sonnenlicht, das durch die Decke einfiel, die Ruhe, nur unterbrochen vom hohen Fiepen der Fledermäuse, die Höhle wie eine Kathedrale mit hohen Decken, kleinen Tempeln, Altären, eine riesige Buddhastatue, farbenfrohe Lichtlein, bunte Figuren und Figürchen und oben im Gewölbe kreisende Fledermäuse. Die Stimmung war so feierlich und beeindruckend, dast magisch, die man in keinem erbauten Gotteshaus je erfahren wird.... bis dann die Chinesen kamen und Raphael so lange gepiesackt haben, bis er mal wieder verschreckt und heulend auf meinen Arm gekrochen ist. Oooh, aber die haben ihr Fett weggekriegt und wussten gar nicht wie ihnen geschieht.... aber wer
mein armes Baby so ärgert, der kriegt sein Fett weg. Nach den Marmorbergen, die wir sehr beeindruckt und überwältigt verlassen haben, hatten sich die Jungs mit ihren müden Beinen zunächst eine Packung Schokoladenkekse verdient und dann eine große Portion Eier Fried Reis, wie Philipp es nennt, in unserem mittlerweile Stammlokal am Strand. Die Kellnerin ist hin und weg, dass wir immer wieder kommen und dass Philipp der Reis so gut schmeckt. Fuer uns gab es einen riesigen Tisch voll mit Tintenfisch, frittierten Scampis, meinem geliebten Asien-Gemuese, dessen Namen ich nicht kenne, das ein bisschen aussieht wie Spinat aber ganz anders schmeckt und so herrlich knackig ist.
Jetzt sitzen die drei Jungs noch am Strand und buddeln im Sand und sind glücklich.... was für ein wirklich schöner Tag...
Mal sehen, ob wir morgen weiterziehen und Euch aus Hoi An berichten oder ob wir noch einen Tag
hier bleiben und den Kindern (und Sandi) noch einen Strandtag gönnen.

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