Reisen mit zwei Superstars

 

Wir wissen jetzt in Etwa, wie es für Robbie Williams sein muss, nackt durch London zu laufen, wie Brad Pitt und Angelina Jolie sich fühlen, wenn sie mal in Ruhe mit ihrer Kinderschar shoppen gehen wollen und wie sich ein Eisbär im Zoo fühlt, wenn ihm beim Kacken zugeschaut wird.

Denn so fühlen sich unsere Kinder hier. Ständig wird ein Kind neben Raphael oder Philipp positioniert und schnell ein Bild gemacht. Alte Damen kneifen ihnen in die Backen, Kioskbesitzer schenken ihnen Lutscher, junge Frauen knien sich zwischen die Kinder und drücken einem ihren Fotoapparat für ein Bild in die Hand, Polizisten recken die Hände aus, um die Löckchen zu berühren, Zugbegleiterinnen tragen die Kinder freudig hüpfend über den Bahnsteig, junge Männer zücken ihre Handys, um schnell ein Foto im Vorbeigehen zu machen und wenn Raphael im Supermarkt ein Wasser trinkt, scharen sich ruckizucki 20 Frauen um ihn, um das Weltwunder zu betrachten: ein Kind, das Wasser trinkt. Zugegebendermaßen sind dunkelblonde Lockenköpfe hier eher selten und zwei europäische Kinder auf einmal noch außergewöhnlicher aber dass wir so viel Aufsehen erregen, hätten wir nicht erwartet. Es ist zwar ein bisschen anstrengend, andererseits ist es total nett, wenn sich alle Leute so freuen, wenn sie uns (bzw. unsere Jungs, mir ist klar, dass die Aufregung nicht uns gilt). Philipp haben wir beigebracht Ni Hao zu sagen, Hallo. Er sagt zwar Miau, das wird aber auch als Ni Hao erkannt und bereitet große Freude. Sandi ist etwas genervt von dem ganzen Rummel, ich denke mir, dass es doch eigentlich wirklich schön ist, so herzlich willkommen zu sein. Etwas, das man so ohne Kinder auf einer Reise nur sehr selten erfährt. Hier in unserem Guesthouse sind sie fast über die Theke gekippt vor Freude, dass sie die zwei kleinen Jungs beherbergen dürfen.

Ansonsten, ja, wir sind wie geplant in Guilin angekommen und hier ist es ja so schweinekalt, das ist unvorstellbar. Über sowas wollten wir ja eigentlich gar nicht berichten, wir wollten Euch ja nur mit Berichten über frühsommerliche 24 Grad ärgern. Aber nein, hier ist es kalt, wir brauchen unsere Pullis und Fleecejacken und Anoraks und die Kinder haben Unterhemden und Strumpfhosen und für Raphael mussten wir für den Buggy eine Decke kaufen, weil das arme Kerlchen so gefroren hat. Unser Zimmer hat eine Heizung über die Klimaanlage, was sehr sinnvoll ist, denn so eine Klimaanlage ist ja meist oben montiert, eine Richtung, die warme Luft meist auch sucht, so dass wir unter der Decke langsam bei gut tropischen Temperaturen angekommen sind, während wir in unseren Betten unsere und jetzt passt auf: HEIZDECKEN angeschmissen haben. Was für ein Luxus. Sowas will ich auch für zu Hause!

Wir haben heute auch einen Spaziergang durch die Stadt gemacht und ich weiß noch nicht so recht, wie ich das einordnen soll. Irgendwie war alles so normal irgendwie aber gar nicht. Wie soll man auch als normal bezeichnen, wenn alle 50 Meter jemand mit schrillen Schreien und einem Fotoapparat auf einen zugerannt kommt. Wir haben leckere Sachen gegessen an Straßenständen (Raphael hat 4 Portionen Fleischbällchen verdrückt und die Fleischbällchenverkäuferin glücklich gemacht, dass dem Kind IHRE Fleischbällchen so gut schmecken) und uns heute gemäß Katrins und Sevis Empfehlung das Flachmännchen mit Reisschnaps gekauft für dass allabendliche Magen-Schnäpslein. Wobei ich bei dem Zeug wirklich Angst habe, dass wir blind werden... denn ob es wirklich Reisschnaps ist, haben wir ja keine Ahnung, wir konnten nur die Prozentangabe verstehen.


So, und jetzt teste ich mal, ob ich das hier auch alles hochgeladen bekomme, wir sind ja immerhin in China und unser Blog ist ja google.... vorhin konnte ich die Seite nicht öffnen....

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