Eine Bootsfahrt, die ist lustig...
Hochinteressant hingegen fand ich allerdings den Tourtag auf unserem chinesischen Boot, wir als einzige Europäer. Dankenswerterweise war im Bus ein Mädchen, das Englisch gesprochen hat und uns die wichtigsten Punkte übersetzt hat. Bemerkenswert war, dass das Mädchen für die Übersetzung eines halbstündigen Vortrages in Sachen Shopping, Menü- und Platzwahl nur etwa 2 Minuten benötigt hat und wir nicht das Gefühl hatte, irgend etwas verpasst zu haben.
Unser Shopping war leider der totale Flop! Kein Plastikramsch, nur Schmuck! Danach ging's aufs Boot. Wir wurden an unserem Tisch herzlich willkommen geheißen und wurden von allen Seiten mit Obst, Kuchen, Süßigkeiten und Tee bewirtet, fast jeder Mitreisende hat ein Foto als Andenken an unsere Superstar-Kinder gemacht, sogar wir als ganze Familie wurden fotografiert. Meine Hemmungen hier in China zu fotografieren auf was ich gerade Bock habe sind mittlerweile auch eigentlich nicht mehr vorhanden. Und ich bin da normalerweise sehr zurückhaltend. Aber nachdem unsere Kinder geknipst werden ob sie wollen oder nicht, denke ich, können wir auch Bilder machen , die vielleicht etwas merkwürdig erscheinen für die Einheimischen.
Auf der Bootsfahrt gab es allerlei kulinarische Genüsse wie Schnecken (wobei die echt lecker aussahen!), Hühnerfüße, Krebslein (die zu meinem wirklichen Erstaunen ratziputz ganz aufgegessen wurden) und kleine Fischlein, die auch wir uns zu kosten getraut haben und die sehr lecker waren. Die Fischlein werden mit Kopf gegessen und so habe ich den ersten Fischkopf meines Lebens gegessen. Hat aber genauso geschmeckt, wie der Rest. Wie so Hühnerfüße schmecken und besonders wie die Konsistenz so ist, würde mich ja schon echt brennend interessieren. Ob wir die mal probieren sollten? Wenn man Philipp fragt, ob er lieber ein Schweineohr oder einen Hühnerfuß zum Mittagessen möchte, dann lacht er nur schallend, weil er den Gedanken so lustig findet und meint, dass wir nur Spaß machen. Was ich allerdings schon entdeckt habe, ist getrockneter Tintenfisch. Wirklich lecker! Mein neuer Abendsnack.
Aber zurück zur Bootsfahrt. Die dauerte 4 Stunden, war 3,75 Stunden begleitet von dröhnend lauten Durchsagen. Was durchgesagt wurde, wissen wir nicht. Ein paar Mal muss es sich um die Erläuterung zu besonders wichtigen Bergen gehandelt haben, das war immer dann, wenn eine panische Horde nach draußen gestürmt ist, um den besten Platz zum Fotografieren zu entern. Wir hatten zeitweise Angst, dass das Boot kentert. Der Länge nach! Dann wurden nett lächelnde Chinesinnen an der Reling postiert und von ihren Begleitern abgelichtet. Und die nächste. Und die nächste. Einer der Berge ist wohl auf dem 20 Yuan-Schein abgebildet (zumindest hielt den plötzlich jeder in der Hand und man sah unseren Bergen ähnliche Berge), da war der Ansturm besonders groß.
Guilin und der Li-River sind für jeden Chinesen ein absoluter Traum und man hat den Leuten angemerkt, wie wichtig ihnen diese Fahrt gewesen sein muss, das war irgendwie sehr süß, auch wenn wir diese von ganz innen kommende Euphorie nicht ganz teilen konnten.
Am Ziel der Fahrt, dem Städtchen Yangshou, gab es dann die heiß ersehnten Souvenirs, wir haben allerdings keine gekauft. Das Städtchen ist sehr nett, wenn auch sehr, sehr, sehr touristisch. Wir sind dort ein bisschen herumgelaufen (während alle anderen und wirklich ALLE anderen in kleine Elektrofahrzeuge eingestiegen sind, um sich die 500 Meter in die Stadt fahren zu lassen) Wir fanden den Spaziergang ganz nett und sind danach eingekehrt in ein Restaurant, das zur großen Freude meiner 3 Männer Pizza im Angebot hatte. Während ich meine Dumplings und Nudelsuppe gegessen habe, haben die 3 Pizza gegessen. Philipp hat entdeckt, dass man Sojasauce auch auf Pizza schütten kann und behauptet, dass das auch noch gut schmeckt. Immerhin hat er so eine halbe Pizza gegessen!!! Und Sandi hat's ihm gleich noch nachgemacht und meinte, so schlecht wäre es gar nicht!!!! Dazu ist wohl kein Kommentar nötig. Nur unser kleiner Dodo hat seine Pizza vernünftig gegessen.
Danach gab es eine Busfahrt zurück nach Guilin und heiße Maroni, um die Hände wieder warm zu kriegen.
So, jetzt steck ich auch meine Arme unter die Heizdecke und freue mich auf Nanning morgen, wo es 10 Grad wärmer sein soll und unsere oberste Mission lautet: Visum für Vietnam!
Bis dann und danke für die Rückmeldungen in Sachen letzter Posts... ach ja, und bevor sich noch jemand Sorgen um unseren Tauchsieder macht, wir haben mittlerweile einen ;)
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